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Der Jahreszeitwechsel und was das mit Scherben zu tun hat

Der Sommer 2018 neigt sich dem Ende zu und dieser Jahreszeitwechsel ist omnipräsent. Man spürt es, man hört es und man redet darüber so viel, wie in wenigen Jahren zuvor. Fast als ob man sich noch einmal vor Augen halten möchte, dass es diesen wundervollen Sommer wirklich gab. Dass man dabei war und ihn festhalten möchte. Dass man noch nicht ganz bereit ist für das was danach kommen mag. Natürlich ein Abschied auf Zeit und dennoch fühlt es sich diesmal einen Tick intensiver an. Dass das so ist, habe ich zwar vernommen, aber mir keine weiteren Gedanken darüber gebildet, bis meine Deckenlampe am Wochenende zu bruch ging. Komisches Bildnis? Vielleicht.

Irgendwann lernt man mit Veränderungen klar zu kommen und sie zu nutzen.

Dennoch machen sie uns immer wieder Angst. Die intrinsische Angst vor dem Unbekannten – vor dem was man nicht kennt. Und so vermeiden wir im Alltag häufig eigen motivierte Brüche und klare Entscheidungen. Wir warten auf einen externen Impuls. Ich glaube das ist absolut verständlich, die Kunst besteht wohl darin, diesen Impuls als Chance zu sehen. Offen zu sein für die kleinen und großen Zeichen, sowie die Abzweigungen, welche sich daraus ergeben.

Meine kaputte Lampe ist natürlich nur ein marginales Zeichen für diesen Prozess, dennoch ist sie ein Bildnis für diese Denkweise, wie ich bei einem Gedankenaustausch mit meiner Freundin erfahren durfte. Man selber macht sich seine eigene Art und Weise Dinge anzugehen oder zu betrachten schließlich selten so bewußt. Und ja, es ist schade um die schöne Lampe und neben dem finanziellen Schaden, werde ich wohl auch einige Zeit ohne Licht im Schlafzimmer leben müssen. Dennoch war ich nach dem ersten kurzen Ärger über meine eigene Dusseligkeit gedanklich bereits an dem Punkt: Zeit für etwas Neues. Wie dieses “Neue” aussehen mag, hatte ich noch nicht konkret im Kopf. Aber ja, wer meinen Einrichtungsgeschichten schon länger folgt, weiß, dass ich ein Räumemonster bin, Ideen spontan entstehen und genauso fix umgesetzt werden. Ich mag das.

Ich mag Veränderung und Wandel.

Ich mag diese Chancen, im Kleinen und im Großen. Aber ich gebe zu, dass ich das in den vergangenen Jahren erst erlernen musste. Und ich glaube diese Denkweise bei so marginalen Themen zu haben, hilft mir, um bei den wirklich wichtigen Lebenswendungen gelassener zu bleiben. Vielleicht ist es eine Art erlerntes Gerüst, ein Handwerkszeug, welches ich im Leben nutzen kann.

Ebenso betrachte und bewerte ich den Jahreszeitenwechsel, um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen. Der Sommer war wundervoll – keine Frage! Aber ich freue mich auch sehr auf eine andere Zeit, mit anderen Schwerpunkten und Unternehmungen. Deshalb frage ich mich, weil es dieses Jahr so extrem spürbar ist:

Haben wir es im rasanten Alltag verlernt, die Brüche und Veränderungen zu sehen?

Sehen wir sie vielleicht nur dann, wenn sie so offensichtlich sind wie der Wechsel vom Sommer in den Herbst oder meine kaputte Lampe? Schließlich stehen wir tagtäglich vor einer Fülle von Optionen. Wir leben in einer Zeit ohne klare Grenzen. Das wird uns zumindest vermittelt. Ist es vielleicht sogar so, dass wir uns nach diesen klaren Brüchen sehnen, um die Veränderung zuzulassen? Die Sehnsucht nach einem Gerüst, welches uns neue Chancen offeriert, wenn wir sie annehmen wollen, aber auch eine andere Tür unwiderruflich schließt?

Was eine kaputte Lampe gedanklich so auslösen kann 😉 Ich bin gespannt, auf euren Input.

 

 

2 Comments

  • Hilke Appel

    30. August 2018 at 22:07

    Huhu :)ich hab das noch nie aus diesem bilckwinkel betrachtet aber ich denke du hast aufjedenfall recht damit. Ich werde mir das mal zu herzen nehmen. :*

    Antworten
  • Beate Bolten

    31. August 2018 at 9:31

    Ware Worte… Du hast das so toll geschrieben, bin begeistert. Wärend ich das las, musste ich an meinen Sohn denken. Seine Freundin und er trennen sich und er kommt von Marburg zurück nach Hause…..”Zeit für etwas Neues……LG vom Niederrhein

    Antworten

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