Ich wohne in einem Altbau, aber so schön ich das auch finde, so ärgere ich mich doch immer wieder über Kleinigkeiten. Wie z.B. meine uralten, vergilbten, wirklich unansehnlichen Lichschalter und Steckdosen. Als Mieter überlegt man sich allerdings sehr genau, ob der Austausch aller in der Wohnung befindlichen Steckdosen und Lichtschalter Sinn macht.
Falls ihr euch mit dem Thema noch nie auseinander setzen musstet: Eine handelsübliche Plastiksteckdose kostet um die 7-10 Euro. Das wäre dann aber auch nur die “normale” Standardvariante, nicht notwendigerweise ansehnlicher als meine, eben nur neu und reinweiss. Ein Lichtschalter kostet ähnlich viel, wobei diese nicht genormt sind und somit auch die Elektrik ausgetauscht werden muss. Bei Steckdosen reicht es meist nur die Fronten auszutauschen. Die relativ hohe Anzahl an in der Wohnung befindlichen Steckdosen und Lichtschaltern multipiliziert natürlich die Kosten und man überlegt es sich zweimal dieses kleine Ärgernis zu beseitigen. Zudem müsste man bei den Lichtschaltern einen Elektriker beauftragen, denn ich z.B. würde mir den Einbau nicht zutrauen. Vor allem empfand ich aber die gebotenen Alternativen als ungenügend. Ich habe schlußendlich ein ganzes Jahr gewartet, bis ich den Anblick der hässlichen Teile nicht mehr aushielt. Der Entschluss etwas zu ändern, wurde dann allerdings ziemlich spontan gefasst:
Ich lackiere sie einfach!
Ich baute also alle Fronten der Lichtschalter und Steckdosen ab. Das ist sehr viel einfacher als ihr vielleicht denkt. Lichschalter hebelt ihr vorsichtig raus. Ich benötigte dafür kein Werkzeug, aber dies variiert sicherlich zwischen den Modellen. Einfach etwas an den Teilen wackeln und schon löst sich die Abdeckung sowie der Schalterknopf an sich. Bei dem Steckdosenabbau MUSS als erstes die Sicherung ausgeschaltet werden. Denn ihr müsst eine kleine Schraube lösen und da darf kein Risiko eingegangen werden. Also noch mal: Erst Sicherung raus bzw. Strom abschalten! Wenn ihr die Schraube gelöst habt, kann die Abdeckung ebenso wie beim Lichtschalter, herausgehebelt werden. Anschließend müssen alle Teile gründlich gereinigt werden. Und dann kann es auch schon losgehen…
Zu meinem Glück befindet sich auf unserem Dachboden eine große Freifläche, die ich nutze um Möbel etc. zu bearbeiten. Insbesondere für das Ansprühen ist dieser Platz geeignet und genau das war mein Plan für die Lichschalter und Steckdosen.
Warum Spray und kein Lack aus der Dose?
Weil es dadurch super gleichmäßig wird und keine Pinselspuren zu sehen sind. Als absoluten Geheimtipp kann ich euch nur die Spraydosen von Molotow empfehlen. Ursprünglicher Einsatzweck sind Graffitis, aber mittlerweile nutzen sie sogar Hobby-Autolackierer. Die Farbe deckt unheimlich gut und lässt sich einfach verarbeiten. Kein Vergleich zu Lacksprays aus dem Baumarkt. Ergänzend dazu sind sie noch sehr preiswert, ergiebig und die Farbauswahl ist einfach unglaublich. Absolute Kaufempfehlung! Beim Farbauftrag solltet ihr nur darauf achten, den Sprühstrahl nicht zu nah und nicht zu lang auf eine Stelle zu richten. Wirklich kein Hexenwerk! Was die Beständigkeit angeht, habe ich derzeit natürlich noch keine Langzeitergebnisse. Nach ca. 2 Wochen kann ich sagen, dass nichts abgeplatzt ist, trotz ständigen Gebrauchs. Wie ich oben kurz erwähnte, werden die Lackdosen von Molotow sogar von Hobby-Autolackierern genutzt. Ich denke, dass spricht deutlich für die Widerstandsfähigkeit der Farbe. Ich kann diese Methode wirklich empfehlen und würde es immer wieder riskieren. Das Ergebnis überzeugt einfach.
7 Comments
Sebasian
29. Juli 2016 at 0:44Danke für die Beschreibung und die Empfehlung des Sprays.
Hast du die Schalter und Dosen angeschliffen und Grundiert und wie ist der Langzeittest, gibt es bereits Abnutzungsspuren an Streckdosen oder Lichtschaltern?
Sandra
25. März 2017 at 18:44Tolle Idee mit dem Spray um das ganze gleichmässig hin zu bekommen die ich bei meinem nächsten Projekt ebenfalls
testen werde. Das Abkleben bisher hat sich zwar auch als erfolgreich Herausgestellt ist jedoch sehr kleinteilig und der Lack schmiert dann doch ab und an.
Kati
17. April 2020 at 13:24Hast du die Schalter vorher Grundiert oder einfach so gesprüht?
Jen
3. Juni 2020 at 21:28Einfach angesprüht. Hält bis heute.
Simone
6. Juni 2020 at 2:10Welches Produkt von Molotow hast du denn genau verwendet?
Jen
21. Juni 2020 at 18:03Belton.
Alex
25. Januar 2021 at 0:45Hallo Jennifer,
zuerst einmal vielen Dank für das Teilen deines DIY Projektes.
Deine Arbeit sieht toll aus!
Ich hätte dazu eine Frage.
Hast du allmählich Abnutzungsspuren an den Steckdosen? Oder sieht es immer noch
so wie am ersten Tag aus? Bin gerade dabei am überlegen ob ich unsere Schalter
im ganzen Haus genauso einfach umlackiere.
Vielen Dank im Voraus!
Freundliche Grüße