Dank meiner lieben Nachbarin erbte ich letzte Woche einen Original 50er Jahre Küchenhängeschrank. Wie es zu jener Zeit üblich war, sogar mit Glaseinschüben für Mehl, Zucker und ähnliches. Der Zustand war zwar überholungsbedürftig, wie man an den Fotos sieht, aber nichts was man nicht mit etwas Handarbeit und Farbe ändern könnte. Ein perfektes kleines Projekt für mich. Obwohl ich zugeben muss, dass mir zu Beginn noch nicht klar war, wie das Endresultat wirklich aussehen sollte.
Vorbereitung
Als erstes entfernte ich die Klebefolien von der Oberwand sowie im Innenschrank. Keine Ahnung wie lange diese dort schon klebten, aber etwas Kraftaufwand war definitiv notwendig. Das eigentliche Problem offenbarte sich aber erst danach: Kleberückstände. Mit normalen Speiseöl lassen sich diese recht schnell und einfach entfernen.
Im nächsten Schritt trug ich die Grundierung auf. In diesem Fall würde ich immer zu Vorlack greifen, da der vorhandene Untergrund nicht saugfähig ist. Nach einigen Stunden Trocknungszeit begann ich mit der normalen Lackierung. Einige Schichten waren notwendig um das starke rosa und hellblau zu überdecken. Währenddessen überlegte ich mir das Design für die Front.
Streifen sollten es werden
Da der Hängeschrank entgegen seiner eigentlichen Bestimmung bei mir einen Platz im Badezimmer finden wird, entschied ich mich für einen Farbton, der eben dort passt. Meine Fliesen sind grau, entsprechend sollte es ein mittlerer Grauton werden.
Um die Streifen möglichst gleichmäßig zu gestalten, maß ich die Gesamthöhe der Türen und berechnete die mögliche Anzahl an Streifen, je nach Breite. Ich entschied mich für 6 Zentimeter. Damit die Streifen nun auch gleichmäßig aufgetragen werden konnten, markierte ich die Streifenbreite an jeder Türseite und klebte diese Breite mit Tesafilm ab. Ja, richtig gehört: Tesafilm. Professioneller wäre sicherlich Frogtape oder ähnliches gewesen. Zumal Tesafilm, wenn es zu lange kleben bleibt, wiederum Kleberückstände hinterlässt und zudem nicht 100% abdichtet. Aber ich hatte halt grad nichts anderes zur Hand. DIY ist manchmal eben auch Improvisation, oder nicht? Wichtig ist es vor allem, egal bei welcher Art von Tape, das Tape abzuziehen solange die Farbe noch feucht ist. Danach waren noch feine Ausbesserungen notwendig, da wie gesagt, nicht überall das Tesafilm dicht hielt. Im Großen und Ganzen sind aber mit dieser Methode ziemlich exakte Streifen auf dem Hängeschrank entstanden.
Hängeschrank Montage
Zu guter letzt musste der Schrank noch an der Wand montiert werden. Dafür habe ich mich dann lieber im Baumarkt beraten lassen. Jeder der schon mal in einem Altbau wohnte, wird es kennen: unberechnbare Wände. Ich entschied mich für 10er Allzweckdübel im Set mit passenden Schraubhaken. Gebohrt wurde mit einem Steinbohraufsatz und zum Glück funktionierte alles ohne Probleme. Laut Baumarkt-Fachverkäufer könnte ich die Tragfähigkeit nach dem Dübeln testen, indem ich ein Seil über die Haken spanne und mich selbst dranhänge. Kein Scherz! Bewegt hat sich an der Wand nichts, was ich als gutes Zeichen interpretierte. Allerdings haben meine Hände einige Striemen vom Versuch des “Ranhängens” davon getragen… Wer dennoch unsicher ist, sollte unter einen Hängeschrank vorsichtshalber noch eine kleine Holzleiste setzen.
Zu guter Letzt lackierte ich noch die vordere Rahmenkante im gleichen Farbton der Streifen. Wirkt für meinen Geschmack einfach harmonischer. Danach war das Projekt endlich fertig und ich total happy. Das Design des 50er Jahre Schrankes mochte ich ja von Anfang an, aber so gefällt er mir mindestens doppelt so gut!
One Comment
Annemarie
5. September 2014 at 21:37Hey Jenny, hat Spaß gemacht, Deinen Blog anzuschauen.
Mach weiter so!